Wie ein deutsch-österreichischer
Auswanderer das
australische Krokodil vor dem Aussterben rettete
- (mit Foto Show)
Bill Hauber Airlie
Beach Queensland -
Mit
Krokodilen in unmittelbarer Nähe zu leben hat seinen Reiz, ist aber
auch mit extremen Gefahren verbunden. Man kann wohl das Gefühl des
leichten Adrenalinanstiegs niemals loswerden, wenn man in Nordqueensland
beim Baden im Meer oder in Flüssen ist. Die Gefahr von einem Krokodil
überrascht zu werden, ist allerdings sehr gering und mit zunehmender
Erfahrung und der Erweiterung des eigenen Wissens wird die Einschätzung,
wie gefährlich eine Situation ist, immer mehr verbessert.
Man
entwickelt sozusagen einen Instinkt dafür. Genauso wie sich Bewohner
der Alpen über Touristen wundern, die in den verschneiten Bergen
immer und überall mit Lawinen rechnen oder Bewohner der australischen
Westküste über Besucher schmunzeln, die jede vorbeischwimmende Sardine
als Weißen Hai identifizieren, amüsiert man sich in Nordqueensland
über Gäste, die hinter jeden Busch ein Krokodil vermuten.
Aber:
Auch, wenn nur selten etwas passiert; die potentielle Bedrohung
bleibt und Gefahren sind nun einmal ein Teil des Lebens. Wäre es
ohne diese Aufregungen nicht zu monoton?
Glücklicherweise
ist es uns meist möglich Gefahren rechtzeitig zu erkennen, um diese
abzuwenden. Für die Sicherheit in australischen Gewässern sorgen
Nationalparkranger und Wildlifeexperten, die die Küsten und Flüsse
unentwegt überwachen und „Problemkrokodilen“ den Gar ausmachen.
Noch
bis Mitte der siebziger Jahre wurden diese Reptilien einfach abgeschossen.
Allerdings fielen damals nicht nur für den Menschen gefährliche
Krokodile der Jagd zum Opfer. Es war das Verlangen nach dem wertvollen
Leder für die internationale Schuh-, und Taschenindustrie die das
Australische Krokodil beinahe zur völligen Ausrottung brachte.
Josef
Bredl, der Vater des weltweit berühmten Barefoot Bushman Rob Bredl,
wurde in den sechziger Jahren auf diese Umstände aufmerksam und
setzte sich zum Ziel, das australische Krokodil vom dem Aussterben
zu retten. Der als Reptilienspezialist und Filmemacher bekannt gewordene
deutschösterreichische Auswanderer bewies damals, dass man Krokodile
durch Zucht vom Aussterben bewahren kann, obwohl viele Experten
anderer Meinung waren.
Seiner Meinung nach konnten, die in freier Wildbahn lebenden Riesenechsen
nur dann gerettet werden, wenn man den Hunger der Lederindustrie,
durch in Farmen gezüchtete Tiere, sättigte. Gleichzeitig ergab sich
für Bredl die Gelegenheit, Kleintiere wieder in freier Wildbahn
auszusetzen und somit den Weiterbestand dieser faszinierenden Urzeitgeschöpfe
zu sichern.
Als
Josef und Rob nach einem geeigneten Platz zur Gründung einer Zuchtfarm
suchten, entschieden sie sich für eine natürlich entstandene Lagune
vor dem Ortsrand von Pormpuraaw, die sich direkt am Edward River
befand. Diese Flussmündung, die an der westlichen Seite des Cape
York in den Gulf of Carpentaria zu finden ist, stellte sich als
ideal für das Vorhaben der beiden heraus.
Mit
viel Engagement überzeugte Josef Bredl die Australische National
Universität dieses Projekt zu finanzieren. Die Chancen finanzielle
Mittel für ein solches Vorhaben zu erhalten waren sehr gering, immerhin
konzentrierte sich die Forschung in diesem Bereich hauptsächlich
darauf, welches der effizienteste Weg war die Reptilien zu töten,
um an ihr kostbares Leder zu kommen- und der Druck der Geldgeber
war sehr hoch. Nach nur einer Brutsaison war jedoch klar, dass durch
den kontrollierten Nestaufbau und der menschlichen Kontrolle der
Nester in einer Brutfarm, aus fast allen Eiern ein gesundes Babykrokodil
schlüpfte.
In
freier Natur ist diese Anzahl durch negative Wettereinwirkung wie
Überschwemmungen,
extreme
Hitze oder Kälte und Buschbrände weit geringer. Des weiteren schrumpfen
die Überlebenschancen frisch geschlüpfter Krokodile in freier Wildbahn,
durch die Bedrohung, die zahlreiche größere Tiere darstellen. 1973,
nach nur 12 Monaten, wurden die ersten Krokodile, die jemals mit
Hilfe von Menschen gezüchtet wurden im Flusssystem der Cape York
Region freigelassen. Einige der Zöglinge wurden als Brüter in der
Lagune ausgesetzt, die den Aufbau eines für die Leder- und Fleischproduktion
erfolgreichen Zuchtwirtschaftsbetriebs sicherten. Die daraus entstehende
finanzielle Sicherheit garantierte der Bredl Familie ihre Pionierarbeit
zum Schutz und dem Fortbestand der australischen Tierwelt erfolgreich
weiterführen zu können.
So
haben Millionen Menschen die Tierparks der Familie Bredl in den
vergangenen fünfzig Jahren besucht und die Artenvielfalt, die faszinierende
Flora und Fauna und die interessanten Informationen bewundern können.
Was 1952 als kleine Gartenreptilienschau hinter dem Haus der Bredls
in Renmark, Südaustralien, begann, wuchs nach einigen Jahren zu
Bredls Wonderworld of Wildlife Park, dem ältesten, noch immer bestehenden
Tierpark der Bredl Dynastie.
Mit
zahlreichen Fachbüchern, Dokumentarfilmen (der erste wurde bereits
1954 produziert) und unentwegten Forschungen haben die Bredls ihr
Leben der Tierwelt verschrieben. Finanziert wird ihr Beitrag zur
Erhaltung der Natur und der Tierwelt durch das Netzwerk der Bredl
Parks, durch Dokumentarfilmproduktionen, Buch- und Magazin- Publikationen
sowie ihre Internet Webpräsenz.
Die
Einkünfte, die durch die Eintrittspreise in den Wildlife-Parks in
Renmark, Airlie Beach und den Whitsunday Inseln erzielt werden,
ermöglichen es zunehmend die Arbeit, die die Bredls verrichten,
auch ohne dem Einkommen aus der Leder- und Fleischindustrie, auszukommen.
Die
meisten Tiere in den Bredl Tierparks werden verletzt aufgenommen
oder in Eigenzucht geboren. Viele von ihnen können in freier Wildbahn
nicht mehr überleben. Ein Großteil der Finanzierung stammt aus den
weltweit ausgestrahlten Dokumentarfilmen. Mittlerweile gibt es fünfzig
dieser Dokumentationen, die in über 35 Sprachen in mehr als 40 Ländern
ausgestrahlt werden und auf DVDs und Videos zum Verkauf angeboten
werden.
Das
neueste Projekt ist es, den Fans Bredls Tierwelt per Internetwebseite
näher zu bringen. In Vorbereitung steht ein Netzwerk von Webkameras,
die direkt in Tiergehegen, Aquarien und Terrarien installiert werden
und zusätzlich Live Übertragungen der Shows von Rob, Timmy, Karla,
Daniel, Zeb und Kirk Bredl zeigen.
Wenn
man sich die Tier- Shows live vor Ort ansieht, hat man natürlich
einen entscheidenden Vorteil: Man kann die Stars der Show persönlich
kennen lernen. Und die Stars sind bei den Bredls immer die Tiere!
Mehr
Information zu den Projekten der Familie Bredl, sowie zu den Wildlifeparks
finden sie auf
Barefoot Bushman Webseiten
auf Englisch -
auf Deutsch
Bill Hauber
FOTO SHOW:
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